Alexander Epp, 64 Jahre alt, Vorstand und Gründer des Wera Forums, erzählt wie er die Durchsuchung vom 30.07.2025 erlebt hat:

„Die Polizei kam zu meinem Haus mit einem Durchsuchungsbeschluss. Mir wurde vorgeworfen, den Titel als Pastor fälschlich zu führen und es gab Gerüchte, ich würde eine Waffe besitzen.

Ca. 06:00 Uhr:

Die Eingangstür meines Hauses wurde aufgesprengt. Es hatte zuvor kein Klingeln oder Klopfen gegeben.

Durchsuchung Wera Forum Alexander Epp Gesprengte Tür Privathaus

(Gesprengte Eingangstür von Alexander Epps Haus. Der Flurschrank wurde von der Wucht der Explosion ebenfalls zerstört. Das gegenüber geparkte Auto der Epps wurde von der Explosion ebenfalls beschädigt.)

Ich hörte im Schlaf einen Knall und stand aus meinem Bett auf und ging zum Fenster, weil ich wissen wollte, was los war. Ich dachte zuerst der Lärm käme von draußen. Die Rollos waren noch geschlossen und der Raum komplett dunkel. Als ich am Fenster war, hörte ich, dass der Lärm im Haus war.

Ich dachte zuerst es seien Einbrecher. Ich wollte gerade zu meiner Schlafzimmertür gehen, da flog die Tür auf.

Mehrere maskierte Männer leuchteten mir mit Taschenlampen ins Gesicht.

Ein maskierter Mann schlug mir sofort ins Gesicht. Dann noch ein Schlag direkt ins Gesicht. Meine Nase platzte auf, Blut floß über mein Gesicht und meinen Körper.

Ich wurde gewaltsam zu Boden geworfen und meine Hände wurden hinter meinem Rücken mit Kabelbindern gefesselt. Ich fragte: „Wer seid ihr?“ Ich dachte immer noch, dass es sich um Einbrecher handelte, denn es gab immer noch keinen Hinweis, dass es sich um Polizisten handelte. Zunächst bekam ich keine Antwort. Ich fragte nochmal. Ein maskierter Mann sagte dann, dass sie die Polizei seien.

(Schlafzimmer nach dem SEK-Einsatz. Auf dem Boden die Kabelbinder, mit denen Alexander Epp gefesselt worden war. Das Blut auf dem Boden stammt von Alexander Epps Gesicht.)

Das Blut aus meiner Nase verteilte sich auf dem Schlafzimmerboden. Im Nebenzimmer wurde meine Frau ebenfalls auf dem Boden festgehalten.

Die Polizisten setzen mich dann gefesselt auf den Boden. Ich schlief ohne Unterwäsche und war immer noch nackt. Die Polizei machte keine Anstalten mich zu bedecken. Sie schrieen mich an: „Wo sind die Schlüssel von der Kirche?“

Ich dachte, es seien Einbrecher, die die Kirche ausrauben wollen. Ich fragte nach einem Nachweis, dass es sich um Polizisten handelte. Ich bekam keinen. Erst als ein nicht vermummter Polizist auftauchte und sich auch als Polizei zu erkennen gab, bestätigte ich, dass es sich bei den gefundenen Schlüsseln um die Kirchenschlüssel handelte.

Ich bat die Polizisten mehrfach, mir eine Unterhose anzuziehen. Es war erniedrigend nackt und blutend auf dem Boden zu sitzen. Erst nach mehreren Bitten bedeckten sie meinen Unterleib mit einer Decke.

Da saß ich nun immer noch blutend auf dem Boden. Die Polizisten riefen einen Krankenwagen.

Meine Hände schwollen an, weil ich immer noch mit Kabelbindern gefesselt war. Das scharfe Plastik schnitt sich in meine Haut. Das Blut kam kaum in meine Hände. Ich bat die Polizisten mehrfach, die Fesseln zu lockern.

Sie reagierten nicht. Ich bat um „normale“ Handschellen. Das wurde auch ignoriert.

Dann kam der Krankenwagen. Die Sanitäter untersuchten mich kurz und wischten mit einem Tuch etwas Blut aus meinem Gesicht.

Sie stellten einen Nasenbruch fest.

Mein rechtes Auge war blutunterlaufen und hatte innere Blutungen. Die Sanitäter stellten fest, dass ich auf dem Auge noch sehen konnte und unternahmen sonst nichts weiter. Sie fuhren dann wieder ab. Meine Nase blutete weiter.

Erst nachdem der Krankenwagen abgefahren war, entfernten die Polizisten die Kabelbinder und zogen mir Metallhandschellen an.

Noch in meinem Wohnhaus sagte ich den Polizisten, wo die Schreckschusspistole in meinem Haus zu finden sei. Diese fanden sie dann auch. Andere angebliche Waffen wurden nicht gefunden.

Die Polizisten fragten mich, ob mit zur Kirche fahren wolle. Ich stimmte zu, obwohl ich mich immer noch benommen von den Schlägen fühlte. Blut floss immer noch aus der Nase.

Die Polizei zog mich dann an. Meine Hände waren immer noch gefesselt. Wir fuhren dann zunächst zum Biegerpark und warteten dort recht lange. Mir wurde nicht gesagt worauf wir warteten.

Um 6:44 Uhr stürmte das SEK das Gebäude des Wera Forums mit gezogenen Waffen.

Um 7:36 Uhr wurde ich erst auf das Gelände des Wera geführt. Die Durchsuchung und Verwüstung lief bereits auf Hochtouren. Türen wurden eingetreten, wenn der Schlüssel nicht umgehend passte. Schränke, die verschlossen waren, wurden aufgebrochen.

Durchsuchung Wera Forum Alexander Epp

In der Tiefgarage stand mein Audi A4. Die Schlüssel zum Fahrzeug befanden sich vor Ort und hätten von der Sekretärin ausgehändigt werden können. Doch die Polizisten schlugen die Scheibe ein und verbogen die Tür, um sich Zugang zu verschaffen und das Auto zu durchsuchen.

Als wir uns im Hof befanden, sagte ich den Beamten, dass wir in der Kirche Luftgewehre haben für Männerveranstaltungen. Diese zwei Luftgewehre nutzen wir zum Beispiel auf einer privaten Bauernwiese und niemals in der Öffentlichkeit. Sie werden wie auf einer Kirmes als Spielgeräte genutzt, um Papierzielscheiben zu treffen. Ich sagte, wo diese Luftgewehre zu finden seien.

Durchsuchung Wera Forum Alexander Epp

(Fakt ist: Es gab keinen Haftbefehl oder ähnliches. Nur einen Durchsuchungsbeschluss. Trotzdem wurde Alexander Epp stundenlang festgehalten.)

Während ich da auf dem Hof stand, meine Nase immer noch blutete und meine Hände immer noch gefesselt waren, wurde mir übel und schwindelig. Ich bat, einen Krankenwagen zu rufen. Dieser kam dann auch und brachte mich ins Krankenhaus.

Im Krankenhaus wurde ich zunächst nicht versorgt und musste sehr lange warten, bis sich jemand um mich kümmerte. Die Polizisten bewachten mich auf Schritt und Tritt. Selbst als auf Toilette ging, stand ein Polizist daneben. Ich fragte ob ich nichtmal alleine auf die Toilette dürfe. Der Polizist verneinte. Der Polizist sagte: „Ich drehe mich auch um.“

Erst nach mehreren Stunden – während dieser Zeit hatte die ganze Zeit die Nase geblutet – gelangte ich im Krankenhaus zum HNO, wo das Blut aus der Nase abgesaugt wurde.

Im Krankenhaus wurde ein CT und ein Röntgenbild angefertigt.

Der Arzt sagte ich könnte im Krankenhaus bleiben. Ich bestand jedoch darauf, dass ich nach Hause gehen wollte, weil die Ärzte mich ohnehin noch nicht behandeln konnten, weil der Nasenbruch noch weiter beobachtet werden müsse.

Durchsuchung Wera Forum Alexander Epp

(Alexander Epp nach dem Krankenhausaufenthalt. Gebrochene Nase. Geprellte Rippe. )

Als ich zu Hause ankam, lag dort meine Frau mit sehr hohem Blutdruck. Daraufhin wurde ein Krankenwagen gerufen, welcher sie ins Krankenhaus brachte. Dort wurde sie mehrere Stunden untersucht und behandelt. Der Schock machte ihr schwer zu schaffen.

Meine gesprengte Eingangstür hatte die Polizei mitgenommen. Zurück blieb eine zerstörte Schwelle und ein demolierter Eingangsflur. Meine Kinder organisierten auf die Schnelle einen Schreiner, der mir eine provisorische Tür einbaute.

Durch den Einsatz wurde auch unser Auto, das vor der Eingangstür parkte beschädigt. Alles Zeugnisse, mit welcher Wucht der Staat hier vorging.

Die Polizei ließ Verwüstung und Zerstörung zurück. In meinem Haus, im Gemeindehaus und in meinem Gesicht. Die Blutung hatte mittlerweile aufgehört. Mein Auge war blutunterlaufen, die Nase geschwollen. Meine Frau stand immer noch unter Schock.

Ende des Zeugenberichtes.

Hinweise und Kommentare zum Bericht.

  1. Die Zeitangaben wurden nachträglich mit Hilfe von Aufnahmen und Zeugenaussagen hinzugefügt und sind ungefähre Zeitangaben. Natürlich konnte Alexander Epp zum Zeitpunkt der Durchsuchung sich nicht die Zeiten merken.