
Welchen Preis hat ein Opfer?
Jeder kennt die Geschichte von Kain und Abel. Darüber lesen wir in der Bibel in dem ersten Buch Mose:
1 Mose 4:1ff
„Und weiter gebar sie seinen Bruder Abel. Und Abel ward ein Schäfer, Kain aber ein Ackersmann. Es begab sich aber nach Verfluß von Jahren, daß Kain dem HERRN ein Opfer brachte von den Früchten der Erde. Und Abel, auch er brachte dar von den Erstgebornen seiner Schafe und von ihren Fettesten. Und der HERR sah an Abel und sein Opfer; aber Kain und sein Opfer sah er gar nicht an. Da ergrimmte Kain sehr und ließ den Kopf hängen….“
Kain war der erstgeborene Sohn von Adam und Eva und sein Name bedeutet „ein Gewinn“. Der Name Abel bedeutet „nichtig“ oder „vergänglich“. Abel schien es aber egal zu sein, denn ihm war wichtiger was Gott über ihn denkt. Kain baute Obst und Gemüse an, Abel hatte dagegen viele Schafe.
Eines Tages brachten beide Brüder ein Opfer für Gott von ihrem Besitz. Doch Gott nahm nur das Opfer von Abel an. Eigentlich gehörte die Idee, Gott etwas zu opfern, Kain. Doch sein Bruder Abel wollte das Gleiche nach dem Vorbild seines Bruders tun. Als Gott nur Abels Opfer annahm, wurde Kain richtig sauer. Auf Gott und vor allem auf seinen Bruder. In ihm wuchs eine bittere Wurzel heran. Er fing an sich mit seinem Bruder zu vergleichen.
Was passierte, nachdem Gott sein Opfer nicht angenommen hat?
Kain wurde sehr wütend und Gott fragte ihn, warum er wütend wurde. Gott hat ihm nicht gesagt, dass er schlecht ist oder dass sein Opfer es ist. Es lag viel mehr an der Einstellung seines Herzens, weil es sich von seinem eigenen Opfer abgewendet hat und anfing neidisch zu werden. Als das passierte warnte ihn Gott, dass die Sünde schon vor seiner Tür ist (Vers 6-7).
Doch anstatt mit dieser Bitterkeit abzuschließen, beging Kain etwas Schreckliches und brachte seinen Bruder um. Als Gott zu ihm kam und fragte, wo sein Bruder ist antwortete er: „Ich weiß es nicht.“ Obwohl er wusste, dass Gott bereits alles weiß. Aber er befand sich noch in seiner Rebellion gegen Gott und gegen seine Familie. Wegen einem einzigen Opfer, obwohl Gott ihm immer wieder eine Chance zur Umkehr gab: als er aussuchen konnte was er opfern will, als Gott ihm sagte er soll seinen Blick heben und es beim nächsten Mal besser machen usw., als Er ihn nach seinem Bruder fragte etc.
Die Geschichte von Kain und Abel weist viele Parallele zu unserem Leben auf. Wenn wir eine Bitterkeit, Neid etc. in uns haben, ist es nicht weit bis zur Sünde. Es kriecht in unser Herz hinein und kann Schlimmes anrichten.
Aber Gott sagt, dass wir darüber herrschen sollen. Denn Selbstbeherrschung kann uns davon abhalten, Sünde zu begehen. Genau das hat Kain leider gefehlt. Außerdem kommt es Gott nicht darauf an wieviel wir opfern, sondern auf unser Herz.
Wie wertvoll ist unser Opfer an Gott? Wie sehr sind wir bereit zu opfern? Und was sind wir bereit zu opfern? Wie reagiert man, wenn man gebeten wird zu helfen oder wenn dich jemand ermahnt. Welche Gefühle lässt du zu, wenn jemand die gleiche Sache besser gemacht hat als du? Wir dürfen uns nicht ärgern, wenn etwas nicht sofort klappt. Stelle dir immer die Frage, wem du mit deinen Taten gefallen willst. Gott oder den Menschen?
Ein weiteres Problem, welches uns hindert zu opfern, ist Stolz. Kain war ein sehr stolzer Mensch. Aber Gott wiedersteht den Hochmütigen! Wenn wir ermahnt werden, fängt unser Fleisch und unser Stolz an, an uns zu kratzen. Aber wenn wir unseren Stolz erkennen und ihn vor Gott jedes Mal aufs Neue brechen, wird es einfacher für uns zu vergeben, über die Fehler der anderen hinweg zu sehen und zu opfern.
Wir müssen uns eine wichtige Frage stellen: Erkennen wir Gottes Opfer und sein Wert für uns? Denn der Preis der für uns bezahlt wurde ist unbezahlbar. Keine unserer Taten kann es auch nur in geringster Weise zurückzahlen. Aber wir erlauben es uns zu rebellieren, wenn wir etwas z.B. in der Gemeinde tun müssen. Wir müssen alles annehmen und bereit sein das zu tun, worum wir gebeten werden, mit Freude unseren Dienst tun, mit freudigem Herzen opfern!
Gott gibt uns nie auf! Er gab auch Kain nicht auf, trotztseiner Fehler. Aus seinem Samen entstanden viele weitere Generationen, die an Gott geglaubt haben.
Gott gibt uns immer eine Chance zur Umkehr. Prüfe dein Herz und lass die Bitterkeit, Stolz oder Beleidigungen nicht in deinem Herzen herrschen und dich zur Sünde verleiten. Wenn du etwas tust, dann prüfe dich, für wenn du es tust und was dich dazu verleitet!