Alles geht schief, und was dann?

In Hundekot getreten. Und sofort schießen mir verschiedene Gedanken durch den Kopf: „Diese miesen Hundebesitzer, können die nicht aufpassen. Joggen am Morgen war eine schlechte Entscheidung. Fängt ja super an heute.“

Innerlich bin ich stinksauer. Die Gefühle und Gedanken steigern sich gegenseitig immer höher und bald sehe ich jeden Hundebesitzer nur noch als potentiellen Joggingfeind.

Die Gefühle haben mich fest im Griff. Ich jogge weiter mit dem Gestank der Wut um mich herum und dann erinnere ich mich plötzlich an die Sonntagspredigt.

In Hebräer 5:12-14 geht es um geistliche Unreife als Hindernis für tiefere Erkenntnis.

„Wir müssen aufhören Kinder zu sein. Apostel Paulus meint damit das unsere Gefühle geschult werden müssen um das Gute vom Bösen zu unterscheiden.“

Natürlich bin ich auch der Meinung, dass ein Christ reif und nach Prinzipien handeln sollte. Klar sollte er die Selbstbeherrschung über seine Gefühle stellen, aber was ist wenn alles mal so richtig schief läuft?

„Der Teufel nutzt die Gefühle um gefühlsgeleitete Menschen zu leiten. Denn Gefühle beeinflussen Entscheidungen. Und Glaube ist eine Entscheidung.“

Ich kann nicht mehr joggen, kriege einfach keine Luft mehr, von nun an wird gegangen – ist sowieso gesünder – hoffe ich. Ach Quatsch, ich fühle es förmlich. Ja es fühlt sich viel besser an. Es stinkt immer noch bei jedem zweiten Schritt. Trotzdem komme ich emotional langsam runter. So geladen wie am Anfang kann ich nicht nach Hause kommen.

„Gefühle haben Einfluss auf unsere Beziehung zu Gott.“

Ja, es stimmt. Natürlich haben Gefühle und die damit ausgesprochenen Worte und begangenen Taten Einfluss auf unsere Beziehungen.

1 Kor. 2,14  

Der natürliche (gefühlsgeleitete) Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss.

Gefühle sind überall. Gute und Schlechte. Sie beeinflussen uns jeden Tag  und man muss lernen mit seinen Gefühlen umzugehen. Denn wenn man sie erstmal zulässt können sie einen echt mitreißen.  Es bleibt jedoch eine Frage der Entscheidung.

Training gegen Gefühlsleitung

  1. Ich muss wissen wer ich bin! Erst wenn ich weiß, wer ich bin kann ich auch danach handeln. 
  2. Bevor ich Entscheidungen nach meinen Gefühlen treffe, frage ich nach Gottes Hilfe und bete und lese die Bibel.
  3. Manchmal brauche ich die Hilfe eines Mentors. Zum Mentor zu gehen ist für mich wie joggen, es tut mir gut aber macht eher wenig Spaß. Aber so ist das, ein Mentor ist da um mir zu helfen nicht um mir über den Bauch zu streicheln und zu sagen: „Wird schon werden.“